20. BfR-Forum Verbraucherschutz Bakteriophagen
Infektionen, die durch bakterielle Krankheitserreger hervorgerufen werden, stellen ein großes, globales Problem dar. Eine Vielzahl dieser Erkrankungen wird durch kontaminierte Lebensmittel verursacht. Die Erreger kommen meist in Nutztieren vor, von denen sie über den Schlachtprozess auf das fertige Lebensmittel übertragen werden. Durch das häufige Auftreten von Antibiotikaresistenzen wird es immer schwieriger, die Erreger entlang der Lebensmittelkette zu reduzieren bzw. erkrankte Personen oder Tiere zu therapieren. Daher besteht eine dringende Notwendigkeit, alternative Methoden zur Bekämpfung bakterieller Krankheitserreger zu entwickeln.
Bakteriophagen sind Viren, die ausschließlich Bakterien infizieren. Sie zeichnen sich durch eine hohe Wirtsspezifität aus und kommen in großer Zahl überall dort vor, wo es Bakterien gibt. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Bakteriophagen zur Behandlung bakterieller Infektionen eingesetzt. Nach Entdeckung der Antibiotika sind sie in den meisten Ländern in Vergessenheit geraten. Durch die steigende Zahl an Antibiotikaresistenzen rücken Bakterio-phagen jedoch seit einigen Jahren wieder in den Fokus des wissenschaftlichen Interesses. Ebenfalls werden in vielen Ländern außerhalb der EU bereits Phagenpräparate zur Anwendung entlang der Lebensmittelkette angeboten.
Am ersten Veranstaltungstag werden die Möglichkeiten der Anwendung von Phagen in der Lebensmittelkette aus Sicht der Wissenschaft betrachtet. Der aktuelle Kenntnisstand sowie derzeitige Fragestellungen werden erörtert. Wie sicher ist der Einsatz von Phagen? Wie und wo werden Phagen bereits eingesetzt? Am zweiten Veranstaltungstag kommen Stakeholder zu Wort und diskutieren gemeinsam mit dem Auditorium über Chancen und Risiken der Anwendung von Phagen.