22. FEI-Kooperationsforum "Herausforderungen für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion: Innovative Verfahren zur Behandlung von Lebensmitteln"
Forschungskreis der Ernährungsindustrie e. V.
Yvonne Jung
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Die Herstellung von Lebensmitteln und ihre Auswirkungen auf die Umwelt stehen zunehmend im Fokus der Öffentlichkeit. Neben den verwendeten Rohstoffen und Ressourcen, dem Transport der Produkte und der Vermeidung von Verschwendung haben auch die eingesetzten Verfahren bei der Behandlung von Lebensmitteln einen erheblichen Einfluss auf die Nachhaltigkeit der Produktion.
Derzeit wird ein großer Teil des Primärenergiebedarfs durch thermische Energie – unter Nutzung der Wärmeträger Heißwasser oder Dampf – gedeckt. Um den Einsatz fossiler Brennstoffe bei der Verarbeitung und Haltbarmachung von Lebensmitteln zu reduzieren, bedarf es innovativer Verfahren, die alternativ zu den bisherigen Prozessen eingesetzt werden können: sowohl Verfahren mit geringerem Energiebedarf als auch solche, die elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen nutzen. So ermöglichen nicht-thermische Verfahren wie Elektroporation oder druckinduzierte Proteindenaturierung beispielsweise eine gezielte Beeinflussung der Struktur und Haltbarmachung; die Anwendung von UV-Licht oder Plasma erlaubt eine energieeffiziente Entkeimung bei niedrigeren Temperaturen.
Neben dem Einsatz alternativer Verfahren ist auch die Auswahl geeigneter Kombinationen von Verfahren von entscheidender Bedeutung. Durch die Kombination mit biotechnologischen Ansätzen kann die Prozessintensität reduziert werden. Der Einsatz von numerischen Simulationen zur Analyse der Prozesse ermöglicht eine Reduzierung des Energieverbrauchs durch Optimierung der Verfahren. Durch Energierückgewinnung und -speicherung kann der Primärenergiebedarf weiter verringert werden.
Mit neun spannenden Vorträgen werden im Rahmen des 22. FEI-Kooperationsforums aktuelle Herausforderungen beleuchtet, Möglichkeiten des Einsatzes alternativer Verfahren und Verfahrenskombinationen diskutiert sowie Optionen zur Prozessoptimierung und zur Rückgewinnung von Energie vorgestellt.
Ziel der Veranstaltung ist es, Impulse für neue Projekte der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) zu geben, um eine nachhaltige Lebensmittelproduktion in der mittelständisch geprägten Lebensmittelbranche mit anwendungsnaher Forschung zu beschleunigen.
Zum Abschluss der Veranstaltung stehen die Prämierung der Gewinner-Teams des Innovationswettbewerbs TROPHELIA Deutschland 2024 sowie die Vorstellung der sechs besten Ideen für Lebensmittelprodukte mit ökologischem Benefit auf dem Programm. Mit dem Ziel, Studierende der Lebensmittelwissenschaften zu fördern, organisiert der FEI den nationalen Vorentscheid des europaweit ausgeschriebenen Wettbewerbs bereits zum 15. Mal.