"Diesseits von Gut und Böse " 29. Wissenschaftliches Symposium für Psychotherapie
Auskunft:
Sekretariat der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Stefanie Czyganowski
Tel.: 0234 5077-3442, Fax: 0234 5077-3599
„Diesseits von Gut und Böse“ ist das Leitthema des diesjährigen 29. Wissenschaftlichen Symposiums für Psychotherapie in Bochum.
Das Böse gehört unweigerlich zur menschlichen Existenz. Wahrscheinlich wird es immer das Böse geben, stehen doch Gut und Böse wie Licht und Schatten in einem dualistischen Verhältnis. Das eine kann nicht ohne das andere. Unabhängig von dem religiösen, ideologischen oder ethischen Standpunkt verstehen die meisten Menschen unter dem Bösen etwas, das schlecht für das Individuum und die Gesellschaft ist. Auch im psychotherapeutischen Alltag begegnen wir dem Bösen. Es stellt uns regelmäßig vor die Frage:
Wie gehen wir mit ihm um?
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird mit dem Adjektiv „böse“ etwas Unangenehmes oder sogar Schädigendes assoziiert. Es kann ein Verhalten bezeichnen, welches mutwillig und gegen den Willen anderer gerichtet ist. Die Antipoden Gut und Böse können aber auch weiter gefasst werden, etwa im Sinne von selbst- und fremdschädigend, seine eigene und die der anderen Entwicklung fördernd oder sich ihr widersetzend. Die Redensart schließlich: „Das wird ein böses Ende nehmen!“ verweist fast apokalyptisch auf die zukünftigen Konsequenzen.
Warum sind Menschen gut oder böse? Je nach Betroffenheit drängt sich in uns der
Wunsch nach einer Erklärung auf. Wieso ist dieser Mensch zu dem geworden, was er ist, was hat er erlebt, was hat ihn geprägt, was waren protektive und was waren pathogene Einflüsse in seiner Entwicklung?
Aus gutem Grund lautet das Leitthema „Diesseits von …“ und nicht „Jenseits von Gut
und Böse“. Es betont die Nähe, die ermöglicht, etwas genau zu sehen, dabei zu sein,
Unterschiede oder Gemeinsamkeiten zu erkennen und letztendlich zu verstehen. Sie
dürfen sich also zurücklehnen: Es besteht Hoffnung, noch ist nicht alles verloren. Wir sind im Diesseits!
Nach „Beschleunigung und Entschleunigung“ (2021), „Schuld und Scham“ (2019), „Liebe und Partnerschaft“ (2018) oder „Veränderbarkeit – Ändern, Verändern, Anders“ (2017) – lassen Sie uns gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus der Medizin, der Neurobiologie, Philosophie, Psychologie und Theologie in bewährter Weise aus unterschiedlichen Perspektiven diskutieren. Blicken wir einem interessanten und spannenden Symposium entgegen.