Gewonnene Jahre – Potenziale des Alter(n)s
Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns
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In den letzten 100 Jahren hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung um 30 Jahre erhöht. Und nicht nur das: Man erreicht das höhere Alter auch bei besserer Gesundheit. Diese Verlängerung des Lebens birgt für Individuen und Gesellschaft Herausforderungen, aber auch große Chancen. Alter und Altern, wie wir es heute kennen und erleben, ist nur eine Momentaufnahme. Menschliche Entwicklung und Altern sind nicht determiniert, sondern entstehen aus der fortwährenden Wechselwirkung zwischen Biologie, Person und Kultur. Altern, auch in seinen biologischen Anteilen, ist durch Einflüsse von Gesellschaft und Individuum – innerhalb biologisch gesetzter Grenzen – veränderbar.
Lebenslaufstrukturen und Altersbild sind allerdings immer noch durch das traditionelle Bild des Alterns geprägt. Sie stammen aus einer Zeit, in der unsere Lebenserwartung, die Qualität des Lebens im Alter und die Verteilung von Aufgaben über die Lebensspanne ganz andere waren als heute. Die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft mit einer älter werdenden Bevölkerung hängt von ihrem Veränderungswillen ab. Wichtige Schritte zur Veränderung veralteter Ordnungen liegen in der Welt der Bildung, des Arbeitsmarkts und in der Volkswirtschaft, in den Regionen und den Gemeinden, in Familie, Zivilgesellschaft und Politik, in den Köpfen der Menschen und in der Praxis des Alltags. Die moderne Alternsforschung liefert hierzu wichtige Befunde.