Jahrestagung der DeGPT: Trauma und Traumafolgestörungen – Soziale Verantwortung, Staat, Justiz
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Seelische Traumata können eine Folge gesellschaftlich, religiös oder politisch geprägter Handlungen von Staaten oder Gruppierungen sein. Dies betrifft z. B. traumatische Ereignisse, die in Institutionen stattfinden oder durch Krieg,
Terror, politische Verfolgung oder Zwangsdoping ausgelöst werden. Sie können aber auch im persönlichen oder beruflichen Umfeld entstehen. Häufig liegen hier körperliche, sexuelle Gewalt, Unfälle oder berufsbedingte Traumata zugrunde. Immer aber sind Staat und Gesellschaft in der Verantwortung, die Traumata und ihre Folgen durch juristische und soziale Maßnahmen zu regulieren und Hilfsangebote zu schaffen.
Bei der gesellschaftlichen und juristischen Aufarbeitung von Traumata ergeben sich vielfältige Probleme: Wie werden bei traumatisierenden Straftaten die Täter verfolgt und verurteilt? Werden die Opfer ausreichend geschützt? Welche Rolle spielen die Gutachter in der Prüfung der Glaubhaftigkeit der Betroffenen? Wie ergeht es den Betroffenen in den Strafverfahren? Wie können die Behandelnden mit den Belastungen umgehen, denen die Betroffenen während der Ermittlungs- und Gerichtsverfahren ausgesetzt sind? Wie verhalten sich die Medien zu Straftaten, Tätern und Opfern? Wie hat der Staat die Opferentschädigung geregelt? Was erleben die Betroffenen in den Entschädigungsverfahren?
Welche Rolle spielen Ausbildung, Fachkenntnisse und Einstellungen der Gutachter? Gibt es genügend Hilfs- und Behandlungsmöglichkeiten für Betroffene? Welchen Belastungen werden Polizei, Rettungskräfte und andere Helfende in Zeiten zunehmender Verrohung der Gesellschaft ausgesetzt?
In den Vorträgen und Symposien der Konferenz sollen die unterschiedlichen Aspekte des Themas, und das bedeutet vor allem: die vielschichtigen Wechselwirkungen zwischen Betroffenen, Gesellschaft, Staat und Justiz dargestellt und Erkenntnisse aus Forschung und Praxis vermittelt werden.
Darüber hinaus werden, wie auf unseren Tagungen üblich, auch andere aktuelle wissenschaftliche und klinische traumaspezifische Themen behandelt.