XVIII. Tagung Die Subjektive Seite der Schizophrenie: Alternativen zum Zwang – Umgang mit Ausnahmesituationen und Krisen
Kongressbüro
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Birgit Hansen
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Krisen sind häufig der Grund, der Menschen mit Psychosen in die Psychiatrie bringt. Der Umgang der Psychiatrie mit der Krise prägt das Bild und die Erfahrung der Betroffenen, wie der Gesellschaft. Dieses Bild ist teils geprägt von Zwang, geschlossenen Türen, Medikamenten und Bevormundung, selbst da, wo es nicht der Fall ist.
Das Verhalten in Ausnahmesituationen prägt auch das Bild der Betroffenen in der Öffentlichkeit und ist Grundlage von Angst und Stigma, Schlagzeilen und Unverständnis. Dass hier ein aktuelles Problem auch aus internationaler Perspektive vorliegt, belegt der Bericht des UN Beauftragten für Folter, Juan E. Méndez, der mit seiner Kritik an dem Umgang mit Menschenrechten in der Psychiatrie und den internationalen Regelungen zum Umgang mit psychisch Erkrankten eine Neubetrachtung des Themas angeregt hat. Es geht anders, es lässt sich ändern, das zeigt schon der Vergleich verschiedener Behandlungsansätze, der Umgang mit geschlossenen Türen und Zwangsmedikationen. Das Verständnis, die Haltung und die Beziehungsgestaltung sind nicht allein der Weg in die Behandlung, sondern bilden schon einen großen Teil der Behandlung. Hierdurch sind wichtige Grundsteine zur Vermeidung von Gewalt gelegt.
Wir finden es ist Zeit, sich dem zu stellen, mit der Suche nach Alternativen zur Gewalt genauso wie der Suche nach den Ursachen auf der Basis persönlicher Erfahrungen, persönlicher Bewertungen und fachlicher Analysen sowie politischer Bewertungen. Ein Diskurs, den man nicht versäumen sollte.