Besserer Datenaustausch bei Open-Access-Veröffentlichungen - TIB, ZB MED und ZBW schließen Vereinbarung mit OA Switchboard
Open Access macht Forschungsergebnisse für alle frei zugänglich und die Open-Access-Transformation schreitet stetig voran. Dabei sind viele Akteur:innen involviert: Forschende, wissenschaftliche Einrichtungen, zu denen auch Bibliotheken gehören, Forschungsförderer und Verlage.
Das OA Switchboard bietet eine zentrale Schnittstelle für den schnellen standardisierten Austausch von Informationen und Nachrichten zwischen Universitäten, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen sowie deren Bibliotheken und Verlagen sowie Forschungsförderern. Es wurde entwickelt, um die Kommunikation zwischen den Akteur:innen über eingereichte Artikel und erfolgte Veröffentlichungen zu verbessern, indem es relevante Metadaten zum jeweiligen Artikel zeitnah und in einem einheitlichen Datenformat übermittelt. So kann das Tool Einrichtungen wie Bibliotheken oder Universitäten etwa bei der notwendigen Dokumentation von Open-Access-Publikationen der eigenen Forschenden unterstützen.
Die drei Deutschen Zentralen Fachbibliotheken finanzieren 2023 und 2024 für eine zweijährige Pilotphase gemeinsam den Zugriff auf das OA Switchboard für Hochschulen und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland.
„Die Idee für das OA Switchboard entstand 2018 durch eine Gruppe verschiedener Interessenvertreter:innen als Reaktion auf gemeinsame Herausforderungen, wie etwa den Anforderungen zur Umsetzung von Open-Access-Richtlinien von Institutionen und Forschungsförderern oder den immer komplexer werdenden (transformativen) Vereinbarungen zwischen Verlagen und Einrichtungen“, so Yvonne Campfens, Direktorin von OA Switchboard. „Wir freuen uns sehr, dass deutsche Institutionen durch diese nationale Vereinbarung nun die Möglichkeit haben, dieses ‚Metadaten-Kommunikationssystem‘ zu nutzen und Teil der OA-Switchboard-Initiative zu sein“, fährt sie fort.
„In einem auf Open Access basierenden Wissenschaftssystem ist die Sammlung und Analyse vertrauenswürdiger Publikationsinformationen für wissenschaftliche Institutionen und Bibliotheken von entscheidender Bedeutung. Als Einrichtung verhandeln wir seit vielen Jahren Verträge für Konsortien – und zwar immer häufiger mit Open-Access-Komponente – und wir schätzen die Dienste von OA Switchboard, die einen reibungslosen Datenaustausch zwischen Verlagen und Institutionen ermöglichen“, erklärt Dr. Irina Sens, stellvertretende Direktorin der TIB.
Prof. Dr. Dietrich Rebholz-Schuhmann, Wissenschaftlicher Direktor von ZB MED, freut sich, das Tool den publikationsstarken lebenswissenschaftlichen Communitys kostenfrei zur Verfügung stellen zu können: „OA Switchboard ist eine sehr hilfreiche und zukunftsweisende Open-Source-Entwicklung, die den Nutzen von Open Access für alle Beteiligten deutlich erhöht – seien es Forschungseinrichtungen oder Bibliotheken, Autor:innen oder Verlage. Damit erweitern wir auch unsere eigenen Angebote rund um Open Access, beispielsweise unsere Publikationsplattform PUBLISSO.“
Olaf Siegert, Open-Access-Beauftragter der ZBW, ist von dem Nutzen des Tools für die wissenschaftlichen Einrichtungen überzeugt: „Im Rahmen der Open-Access-Transformation müssen die Prozesse zwischen allen Beteiligten neu organisiert und, wo möglich, automatisiert und vereinfacht werden. OA Switchboard mit seinem Non-Profit-Ansatz sehen wir als einen Fortschritt, insbesondere für den Informationsaustausch zwischen Verlagen und Forschungseinrichtungen. Daher unterstützen wir das Bestreben, dieses Tool den deutschen Forschungseinrichtungen und ihren Bibliotheken ohne finanzielle Barrieren zur Verfügung zu stellen“.
Deutsche Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die an einem kostenlosen Zugang zu OA Switchboard interessiert sind, können sich per E-Mail (englischsprachig) an das OA Switchboard wenden.