Neues NACHGEFRAGT-Video mit Dr. Jasmin Schmitz
Wer in der Wissenschaft Karriere machen will, muss viel publizieren. Nicht umsonst hat sich die Redewendung "Publish or perish" im Wissenschaftsbetrieb etabliert. Aber gilt dies immer noch? Wie sieht es insgesamt mit den Parametern zur Forschungsbewertung aus? Darüber spricht Elke Roesner mit Dr. Jasmin Schmitz, Leiterin der Publikationsberatung bei ZB MED.
Nach wie vor haben Parameter wie die Anzahl der Publikationen, die Zitationsrate und das Einwerben von Drittmitteln eine enorme Bedeutung für die Reputationsbildung von Nachwuchsforschenden - alles Parameter, die sich gut zählen lassen. Genau dies ist jedoch problematisch, denn nicht immer sagen solche Kennzahlen etwas über die Qualität der Forschung aus, können unter Umständen auch zu einem Verhalten verleiten, das nicht der guten wissenschaftlichen Praxis entspricht. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) spricht in ihrem im Mai 2022 veröffentlichten Positionspapier zum wissenschaftlichen Publizieren und zum Gestaltungsfeld der Wissenschaftsbewertung in diesem Zusammenhang auch von kennzahlenerzeugten Fehlanreizen und einer ungünstigen Richtung, in die sich das Publikationswesen aufgrund der Wechselwirkung mit den Bewertungssystemen an vielen Stellen entwickle.
In diesem Video gehen wir auf die Hintergründe und Zusammenhänge zwischen den Bewertungssystemen für die Wissenschaft und ihre Herausforderungen ein. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Kulturwandel in der Wissenschaft hin zu mehr Openess, mehr Open Science, mehr Transparenz - elementare Aspekte der guten wissenschaftlichen Praxis. Auch in der wissenschaftlichen Reputationsbildung kommen diese Punkte immer mehr zum Tragen sowie auch das Bewusstsein an der klassischen auf Kennzahlen basierten Forschungsbewertung in der Wissenschaftscommunity wächst.