Gemäß des Stiftungszwecks liegt der Fokus von ZB MED in der Informations- und Literaturversorgung für extern Nutzende. Als Informationsinfrastruktur arbeitet ZB MED in drei wesentlichen Kategorien:
1. Literatur- und Datenversorgung
Passgenaue Informationsversorgung für Lebenswissenschaftler:innen
Als Zentrale Fachbibliothek stellt ZB MED direkt und in strategischer Zusammenarbeit mit Bibliotheken und anderen Akteur:innen die nationale Informationsversorgung sicher. Basis dafür sind kontinuierliche Bedarfs- und Marktanalysen.
Standortunabhängiger und überregionaler Zugang zu Fachinformationen
ZB MED bietet standortunabhängig deutschlandweiten Zugang zu aktueller lebenswissenschaftlicher elektronischer Fachinformation. Die Fernzugriffslizenz ist ein in Deutschland bislang einzigartiges Angebot: Jede Person mit deutschem Wohnsitz erhält kostenfrei und standortunabhängig nach Beantragung eines virtuellen Ausweises Zugang zu ausgewählter Fachliteratur. Für den Zugriff werden einzig Username und Passwort benötigt.
ZB MED beteiligt sich an der transformativen Beschaffung und der Umstellung von traditionellen Subskriptionsmodellen hin zu publikationsbasierten Kostenmodellen. Ergänzt wird das elektronische Angebot durch einen einzigartigen und hochwertigen Bestand im Bereich der Lebenswissenschaften, der überregional bereitgestellt wird.
ZB MED-Suchportal LIVIVO
Die Bereitstellung der Literatur erfolgt - wie der von Forschungsdaten - über das institutionelle Suchportal LIVIVO. Das zentrale Suchportal für die Lebenswissenschaften enthält etwa 70 Mio Einträge aus verschiedenen Themenbereichen. Das zugrunde liegende ZB MED Knowledge Environment (ZB MED KE) wird gleichzeitig für verschiedene Forschungsprojekte genutzt. Dieses wird u.a. mit medizinischen Terminologien, den Medical Subject Headings (MeSH), angereichert. Auf diese Weise werden die LIVIVO-Metadaten automatisiert semantisch angereichert und können damit auch inhaltlich erschlossen werden.
Darüberhinaus fördert ZB MED aktiv den Paradigmenwechsel von einer subskriptions- zu einer "Open Access"-basierten Versorgung auf Basis offener Infrastrukturen.
Künftig wird ZB MED im Rahmen der Beteiligung an der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) Dienste zur Datenversorgung anbieten.
2. Datenanalyse
Die Datenanalyse-Infrastruktur von ZB MED befindet sich teilweise noch im Aufbau. Den Forschenden der Lebenswissenschaften werden hochspezialisierte innovative analytische Dienste für ihre Daten in neuem Umfang angeboten. Spezialisierte Projekte zur Entwicklung von Werkzeugen für die computergestützte Analyse von Sequenzierdaten (z. B. READemption und GRADitude) oder Coxiella-Bakterien (CoxBase) bieten Lösungen für hochkomplexe Forschungsthemen und -methoden. In Vorbereitung befindet sich zudem eine Text-Mining-Infrastruktur.
Im Rahmen der strategischen Allianz mit dem Bielefelder Institut für Bioinformatik-Infrastruktur (BIBI) werden in Kooperation mit dem de.NBI-Netzwerk Dienste zur Datengenerierung und -analyse angeboten.
3. Datenmanagement- und Publikationsinfrastruktur
Die Services von ZB MED im Bereich Datenmanagement- und Publikationsinfrastruktur leisten einen Beitrag zur Literaturversorgung in den Lebenswissenschaften. Dabei stehen Qualitätssicherung und niedrigschwellige Publikations- und Datenmanagement-Angebote im Vordergrund. ZB MED bietet einen umfassenden Service von der Begleitung bei der Auswahl von elektronischen Laborbüchern und der individuellen (Publikations-)Beratung im Bereich Open Access und Open Science bis zum Angebot einer entsprechenden (Publikations-)Infrastruktur. Das Publikationsportal PUBLISSO ist der Zugang zu den verschiedenen Services.